Beschreibung
PHILIPP die Maus Ausgabe 10/2024
kaum etwas ist so schmerzhaft, wie nach einem Fehler bloßgestellt und beschämt zu werden. Das gilt für Kinder ebenso wie für Erwachsene und umso mehr, wenn moralisches Fehlverhalten ans Licht kommt. So wie bei Philipps Freund Tom, der sich in der Geschichte auf den nächsten Seiten an einem Törtchen vergreift und sich damit in eine unangenehme Situation bringt. Es ehrt Philipp und Milly, dass sie den Schwindler ungeschoren und mit einem Augenzwinkern davonkommen lassen. Tom weiß, dass seine Freunde alles wissen; er kann sich sozusagen heimlich schämen, ohne sein Gesicht zu verlieren.
Letztlich und wiederum geht es darum, sich in die Schuhe eines anderen zu stellen und sozusagen stellvertretend für ihn zu fühlen. Mitfreuen und Mitschämen beruhen auf den gleichen naturgegebenen moralischen Intuitionen, die als soziale Intelligenz jedoch auch kultiviert werden wollen. Dafür bietet schon der Alltag hinreichend Gelegenheit; doch auch Philipp und Tom können sicherlich interessanten Stoff für familiäre Diskussionen liefern: Was hat Tom falsch gemacht? Ist nun alles wieder gut? Und warum haben Philipp und Milly nicht mit Tom geschimpft?