Beschreibung
PHILIPP die Maus Ausgabe 8/2024
Beim Schreiben und Versenden eines Briefs bedienen wir uns des ältesten Telekommunikationsmediums der Menschheit. Von den reitenden Boten, Laufburschen und Postkutschen der Vergangenheit hat sich bis zur Ankunft des Briefträgers mit seinem neuerdings Elektrogefährt am Prinzip wenig geändert. Nur dass heute eine ganze riesige Apparatur von Menschen und Maschinen dafür sorgt, dass zum Beispiel Emils Brief an Oma mitsamt Zeichnung und Widmung gut ankommt. Wie funktioniert das alles?
Folgen wir also Emils Brief und seiner Geschichte auf Schritt und Tritt. Willkommen in der analogen Welt von Stift und Papier, Briefmarken und Sortiermaschinen. Das ist für Kinder auch deshalb interessant, weil sie selbst entscheidend mitwirken können, und weil sich diese Wege verständlich und anschaulich erklären lassen.
Schon das eigenhändige Malen und das Schreiben erster Worte ist eine sinnliche Erfahrung. Der Brief oder die Karte kommt von Herzen, das Bild ist ein eigenes Werk und verkörpert einen Wunsch, der anderswo mit Freude aufgenommen wird. Diese sozusagen analoge farbige Botschaft von Hand zu Hand kann auf beiden Seiten mehr bewirken als ein flugs und flüchtig per Handy übermitteltes Bild. Anders als das Foto einer Zeichnung ist und bleibt ein Original auf Papier einzigartig.
Und Kinder verstehen und lernen zu schätzen, wie viele Menschen mitwirken, bis ein Brief von Tür zu Tür kommt. Aber wie kann es sein, dass ein Bild auf dem Smartphone im Handumdrehen – genauer: per Fingerwisch – schon auf einem anderen Display erscheint?
Gut, die Handgriffe kennt man, und manche Kinder haben dafür ein beängstigend intuitives Verständnis. Aber warum das so funktioniert? Nur Experten könnten das erklären, und die meisten von uns würden es dennoch nicht verstehen. Albert Einstein sagte einmal, man solle einen Sachverhalt so einfach wie möglich erklären – aber nicht einfacher. Also lassen wir die Finger davon. Aber nicht vom Zeichnen und Schreiben auf Papier!